Drittes Kapitel
Zeugen und Erlebnisberichte

I. VORBEMERKUNGEN ZUR PROBLEMATIK

Zeugenaussagen und Erlebnisberichte jeder Art sind regelmäßig von mannigfaltigen Faktoren abhängig, die ihren Wahrheitsgehalt mehr oder weniger stark beeinflussen. Neben der bekannten Tatsache, daß nicht nur das Erinnerungsvermögen der Menschen begrenzt ist, sondern auch ihre Fähigkeit, die sich vor ihren Augen abspielenden Geschehnisse richtig wahrzunehmen und wiederzugeben, werden ihre Aussagen in den meisten Fällen auch noch von Gefühlen und verschiedenen äußeren Einflüssen mitbestimmt, die eine von der Wirklichkeit abweichende oder sogar verfälschte Wiedergabe des Geschehens bewirken. Völlig wirklichkeitsgetreue und in jeder Hinsicht einwandfreie Erlebnisschilderungen gehören daher zu den Seltenheiten. In der Regel dürfte das Optimum einer Aussage schon erreicht sein, wenn das Geschehene wenigstens in seinem Kern richtig wiedergegeben wird [1].

Es wäre wirklichkeitsfremd, wollte man bei den zahlreichen Erlebnisschilderungen über die deutschen KL und besonders über das Lager Auschwitz-Birkenau etwas anderes annehmen. Im Gegenteil kommen bei ihnen noch außergewöhnliche Faktoren hinzu, die kritische Distanz gegenüber allen Aussagen solcher Art und genaueste Abwägung der mitgeteilten Einzelheiten geradezu aufnötigen. Wir müssen hier neben den allen Erlebnisschilderungen ohnehin anhaftenden Unsicherheiten bei jeder einzelnen Aussage noch mit besonderen Motivationen rechnen, die es angezeigt erscheinen lassen, diese Aussagen nicht -- wie es meist geschieht -- blindlings für in jeder Hinsicht wahr zu halten, sondern sie in ihren wesentlichen Teilen genauestens zu überprüfen.

Alle Berichte werden schon deshalb mit besonderer Vorsicht aufgenommen werden müssen, weil ihre Verfasser in der Regel in die Ereignisse in der einen oder anderen Weise selbst verwickelt gewesen sind. Es entspricht der Erfahrung, daß derartige Erlebniszeugen aus den verschiedensten Gründen ein Interesse daran haben, ihrem Standpunkt oder ihrer subjektiven Auffassung von dem Geschehen durch die Art der Wiedergabe des Erlebten Geltung zu verschaffen. Kommen noch, wie wohl bei den meisten ehemaligen KL-Häftlingen, Haß- und Rachegefühle gegen ihre einstigen Bewacher sowie politische Motive hinzu, so wird man den wahren Kern in ihren Schilderungen sehr häufig mit der Lupe suchen müssen, sofern er nicht überhaupt fehlt [2]. Das gilt vor allem insoweit, als von Vergasungen und Gaskammern die Rede ist, also von dem Sachverhalt, der den eigentlichen Gegenstand unserer Untersuchung bildet.

Bei den meisten Schilderungen dieser Art haben wir es mit einer Gruppe von Zeugen zu tun, die zwar nicht selbst Gaskammern und Vergasungen gesehen haben, dennoch aber darüber berichten. Derartige "Zeugen vom Hörensagen" gibt es wie Sand am Meer. Soweit aus ihren Aussagen und Berichten schon hervorgeht, daß sie ihr "Wissen" nur aus zweiter oder gar dritter Hand bezogen haben, dürften diese "Zeugen" nicht nur für den Juristen, sondern auch für den Historiker wertlos sein. Gleichwohl sollen einige davon an geeigneter Stelle zitiert werden, um zu zeigen, mit welcher Bedenkenlosigkeit, um nicht zu sagen Unverschämtheit, hier Lagergerüchte (oder gar eigene Erfindung?) als Wahrheit ausgegeben wurden und werden, obwohl sie den Stempel der Unglaubwürdigkeit sozusagen auf der Stirn tragen.

Viele dieser Zeugen stellen das, was sie gar nicht selbst erlebt haben, trotzdem als eigenes Erleben dar. Wir haben es insoweit mit dem bereits erwähnten Odysseuskomplex zu tun, einem im allgemeinen harmlosen Hang zum "Aufschneiden", d. h. zur übertriebenen Darstellung eigener Erlebnisse. Der Begriff leitet sich von dem "großen Dulder" Odysseus her, jenem hellenischen Fürsten, dem es -- wie uns der antike Dichter Homer in seinem "Odyssee" genannten Werk berichtet -- infolge widrigster Umstände erst nach zehnjähriger Irrfahrt vergönnt war, vom Kampf um Troja heimzukehren. Die unwahrscheinlichen Begebenheiten der Irrfahrt dieser griechischen Sagengestalt, wie Homer sie uns darstellt, sind symbolhaft für den wohl den meisten Menschen innewohnenden Hang zur Übertreibung eigener leidvoller Erlebnisse. Dieser Hang ist menschlich verständlich. Artet die ‹bertreibung indessen zur glatten Lüge aus, wie es nachweisbar bei zahllosen KL-Erlebnissen der Fall ist, so kann sie nicht scharf genug verurteilt werden, zumal dann, wenn sie ohne sachliche Grundlage den Vorwurf des Massenmordes beinhaltet.

Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür hat uns Rassinier mitgeteilt, der als französischer Widerstandskämpfer während des 2. Weltkrieges selbst fast zwei Jahre hindurch in den KL Buchenwald und Dora verbrachte. Trotz eigenen schweren Erlebens distanzierte er sich als der Wahrheit verpflichteter Historiker mit Abscheu von den, wie er es selbst nennt, maßlosen Übertreibungen in der KL-Literatur der Nachkriegszeit. Er berichtet in diesem Zusammenhang u. a. von seinem ehemaligen Mithäftling, einem Abbe Renard, der in seinem Erlebnisbericht über Buchenwald folgendes niedergeschrieben hatte [3]: "Ich habe Tausende und Abertausende in die Duschen gehen sehen, aus denen anstelle des Wassers Erstickungsgase sich ergossen."

Von Rassinier Anfang 1947 darauf angesprochen, daß es doch in Buchenwald, wie jeder Häftling dieses Lagers wissen müsse, überhaupt keine Gaskammer gegeben habe, soll ihm jener erwidert haben [4]: "Einverstanden, aber dies ist doch nur eine literarische Wendung, und da diese Dinge doch irgendwo vorgekommen sind, ist es kaum von Bedeutung."

Wenn schon dieser "geistliche Herr", dem die Wahrheitsliebe doch eigentlich ein innerstes Anliegen hätte sein müssen, so schamlos leichtfertig mit der Wahrheit umging und eine ihm bewußte Lüge als "literarische Wendung" vertreten zu können glaubte, nur weil sie umlaufenden Gerüchten entgegenkam, was soll man dann erst von anderen "Vergasungszeugen´ halten, die sich meist weder nach ihrem geistigen Niveau noch in ihrem moralischen Anspruch mit jenem Abbe messen können? So leicht wie er sind andere "Zeugen" freilich nicht immer als Lügner zu identifizieren. Gewöhnlich sind sie nur daran als Lügner zu erkennen, daß ihre Angaben nachweisbar nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, weil sie technische, physikalische oder sonstige Unmöglichkeiten zum Inhalt haben. Nicht selten verwickeln sie sich auch selbst in Widersprüche, abgesehen davon, daß kaum eine dieser Aussagen in allen wesentlichen Punkten mit den anderen übereinstimmt. Wir werden das bei den hauptsächlichsten "Augenzeugen" noch im einzelnen feststellen.

In verschiedenen Nachkriegsprozessen sind Aussagen über Gaskammermorde in Auschwitz dadurch zustande gekommen, daß die Zeugen von entsprechenden Aussagen die Gewährung von Vorteilen oder Nachteilen erwarteten oder daß solche ihnen sogar in Aussicht gestellt worden waren. Erwiesen ist auch, daß nicht nur Zeugen, sondern auch Angeklagte in verschiedenster Weise unter Druck gesetzt wurden, um von ihnen eine ganz bestimmte Aussage zu erhalten. So war ein beliebtes Druckmittel der westlichen Anklagebehörden bei den sog. Kriegsverbrecherprozessen, Zeugen oder Angeklagten die Auslieferung an die Sowjetrussen oder Polen für den Fall anzudrohen, daß sie sich nicht zur "Zusammenarbeit" mit den Anklägern bereit erklären sollten [5]. Selbst vor physischen Foltermethoden schreckte man damals nicht zurück [6], wenn auch in allen diesen Prozessen wohl mehr die psychische Folter zur Erlangung der erwünschten Aussagen eine Rolle gespielt haben mag. Hierunter ist eine Art seelischer Drangsalierung zu verstehen, die in einer verfeinerten Form -- notfalls unterstützt von Drogen --unter der Bezeichnung Gehirnwäsche wohlbekannt ist. Die absolute Zuverlässigkeit einer solchen seelischen Beeinflussung ist seit langem erprobt und anerkannt (6). In einer milderen, wenn auch nicht weniger wirksamen Form dürfte sie auch bei nicht wenigen Angeklagten der sog. NSG-Verfahren deutscher Gerichte insofern von "Erfolg" gewesen sein, als diese Zugeständnisse machten, die ihre Grundlage nicht in eigenem Wissen und Erleben haben konnten. Hierauf wird im Kapitel über den sog. Auschwitz-Prozeß noch näher einzugehen sein.

Schließlich dürfen wir aber auch einen Umstand nicht übersehen. durch den selbst grundsätzlich wahrheitsliebende Menschen dazu gekommen sein könnten, Massenvergasungen von Juden im besten Glauben zu bezeugen. Gemeint ist das Phänomen der Massensuggestion, das ohne Frage zur Entstehung und Verfestigung der Gaskammerlegenden in erheblichem Umfang beigetragen hat.

Die Untersuchung der Bedeutung dieses Phänomens im Hinblick auf die behauptete Judenvernichtung in "Gaskammern" sog. Vernichtungslager wäre sicherlich eine lohnende Aufgabe für Psychologen und Soziologen. Denn selbst wenn Judenvernichtungen stattgefunden haben sollten, wäre es wirklichkeitsfremd, anzunehmen, daß massensuggestive Gesetzmäßigkeiten auf die Darstellung des Umfangs und der Art tatsächlich vorgekommener Tötungen von Juden keinerlei Einfluß gehabt haben könnten. Wahrscheinlich war dieser Einfluß sogar größer, als man es sich überhaupt vorstellen kann.

Auffälligerweise ist jedoch in der gesamten KL-Literatur -- wenn man von Rassiniers Werken einmal absieht -- kein Wort darüber zu finden. Auch die angeblich wissenschaftlich-soziologische Arbeit Eugen Kogons "Der SS-Staat" übergeht diesen Sachverhalt geflissentlich. Sie übertrifft sogar noch alle anderen Werke dieser Kategorie in der unkritischen Aneinanderreihung der unwahrscheinlichsten Gruselgeschichten über die KL. Der Verfasser verwendet nicht den geringsten Gedanken daran, ob oder inwieweit diese ihm mitgeteilten Geschichten nun wirklich auf eigenem Erleben beruhten, ob es sich um schlichte Lügen handelte oder ob sie etwa das Ergebnis massensuggestiver Einflüsse waren, die in Lagergerüchten oder sonstigen Umständen ihre Grundlage hatten. Man muß sich wundern, daß diese von wissenschaftlichen Grundsätzen weit entfernte Arbeit ihrem Verfasser -- wie es heißt -- sogar den Professorentitel eingebracht hat.

Berücksichtigt man freilich, daß die behauptete Judenvernichtung dokumentarisch nicht nachweisbar ist, so erscheint das Bestreben, dieses Geschehen durch möglichst zahlreiche Berichte glaubhaft zu machen, nur allzu verständlich. Es kann allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn alles vermieden wird, was bei der Wiedergabe solcher Geschichten deren Wahrheitsgehalt auch nur im geringsten in Frage stellen könnte. So gesehen ist es also durchaus logisch, wenn in der einschlägigen KL-Literatur jede kritische Beurteilung der entsprechenden Berichte und Zeugenaussagen fehlt, insbesondere auch die Möglichkeit des Mitwirkens massensuggestiver Einflüsse beim Zustandekommen solcher Aussagen regelmäßig verschwiegen wird. Denn die am Nachweis der Judenvernichtung interessierten Kreise sind sich mit Sicherheit dessen bewußt, daß die Herausstellung jener Gesichtspunkte der Anfang vom Ende der Sage von der "Endlösung" wäre.

Doch mag es sein, wie es will: Jedenfalls kann von wissenschaftlicher Objektivität keine Rede sein, wenn in zeitgeschichtlichen Abhandlungen über die Judenvernichtung bei der Wiedergabe entsprechender Zeugenaussagen dieses Problem, wie es die Regel ist, nicht einmal angesprochen wird. Im Rahmen dieser Arbeit kann es allerdings aus Platzgründen auch nur in seinen Umrissen angedeutet werden, um darzulegen, daß solche Erlebnisberichte für sich allein schon aus diesem Grunde nicht als einwandfreier Nachweis für irgendwelche Gaskammermorde in Auschwitz-Birkenau gelten können.

In der psychologischen Wissenschaft ist seit langem anerkannt, daß das Individuum besonders in der Masse hochgradig suggestibel ist. Dabei wird unter einer Suggestion das Hervorrufen bestimmter Empfindungen oder Wahrnehmungen -- neben der Anregung zu bestimmten Gedanken und Verhaltensweisen -- durch eine gezielte seelische Beeinflussung verstanden. Diese wird durch ausdrucksstarke Bilder und einprägsame Begriffe oder Schlagworte erleichtert, welche eine gefühlsbetonte Vorstellung auslösen und schließlich ichhaft erlebt werden [7]. Grundlage für Massensuggestionen sind häufig Gerüchte, wie sie besonders in geschlossenen Lagern entstehen [8]. Grundlage solcher Gerüchte können wiederum neben von außen in ein Lager hineingetragener Propaganda bestimmte Beobachtungen einzelner in den Lagern selbst sein, aus denen von der Wirklichkeit meist weit entfernte Schlüsse gezogen und dann von Mund zu Mund weitergegeben werden. Daß schließlich jeder Insasse des Lagers das Gerücht als Wahrheit weitererzählt, verstärkt bei allen die dadurch hervorgerufene Vorstellung und läßt sie getsse Beobachtungen und Wahrnehmungen in einer Richtung deuten, die tatsächlich mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat.

Schon der Begründer der Lehre von der Massenpsychologie, der französische Arzt, Anthropologe und Psychologe Gustave Le Bon (1841-1931), hat in seinem grundlegenden Werk von der "Psychologie der Massen" in einem besonderen Abschnitt die Leichtgläubigkeit und Beeinflußbarkeit der Massen durch bestimmte Vorkommnisse und Gerüchte, die im Grunde nichts weiter als bildhafte Selbsttäuschungen sind. behandelt. Ihnen ist nach Le Bon der einer Masse zugehörige Gelehrte ebenso wie deren einfältigstes Glied unterworfen. Le Bon gebraucht in diesem Zusammenhang zwar nicht den Ausdruck "Massensuggestion". sondern er spricht von "Kollektivhalluzinationen, die alle klassischen Merkmale der Echtheit zu haben scheinen, da es sich hier um Erscheinungen handelt, die von Tausenden von Menschen festgestellt wurden." (aaO. Seite 27). Doch ist dies nichts weiter als ein Teilaspekt des Phänomens der Massensuggestion und genau der Tatbestand, den wir hier im Auge haben.

Allerdings kann von einer Masse, auf die dieses Gesetz der Massenpsychologie Anwendung findet, nicht schon bei jeder Ansammlung irgendwelcher einzelner die Rede sein. Vielmehr ist eine "psychologische Masse" -- wie Le Bon es nennt -- erst dann vorhanden, wenn sich unter bestimmten Umständen die Gefühle und Gedanken der einzelnen in dieselbe Richtung orientieren (aaO. Seiten 10-11). Eine Vielzahl von Menschen muß also -- anders ausgedrückt -- überwiegend durch die gleiche Aufmerksamkeitsrichtung verbunden sein [9].

Genau diese Voraussetzungen sind aber dort gegeben, wo zahlreiche Menschen, die durch bestimmte äußere Ereignisse mehr oder weniger auch geistig miteinander verbunden sind, unter den gleichen Bedingungen in einem Lager festgehalten werden. Jeder von uns, der in einem Kriegsgefangenenlager war, weiß, wie leicht und rasch gewisse Gerüchte guter oder schlechter Art -- vom Landser drastisch "Latrinenparolen" genannt -- innerhalb des Lagers Verbreitung fanden und selbst dann. wenn sie unwahrscheinlich waren, geglaubt wurden. In den KL ist es mit Sicherheit ähnlich gewesen. Ob dabei der auslösende Faktor für die massensuggestive Ausbreitung von Lagerlegenden bestimmte Worte oder Aussprüche der Bewacher, gewisse Wahrnehmungen tatsächlicher Art, Rundfunkmeldungen ausländischer Sender oder andere Faktoren waren, bleibt sich gleich. Daß auch Meldungen ausländischer Sender unter den Häftlingen der KL Verbreitung fanden, ja von einzelnen Häftlingen sogar selbst abgehört werden konnten, ist übrigens vielfach bezeugt.

Besonders wirkungsvoll ist die gegenseitige Beeinflussung innerhalb einer "psychologischen Masse" natürlich dann, wenn das Gehörte oder sonst mit den Sinnen Wahrgenommene bestimmten Vorstellungen entgegenkommt, die ohnehin schon allgemein geglaubt werden. So wissen wir heute nicht nur, daß die Geschichte von der Tötung der Juden in Gaskammern zielbewußt in die Lager eingeschleust wurde [10], sondern daß die Grundlagen hierfür sogar schon gelegt wurden, bevor überhaupt die Masse der Juden in die KL eingewiesen worden war. Hierfür mögen an dieser Stelle einige bezeichnende Beispiele angeführt werden.

So erklärte der bekannte Zionistenführer Chaim Weizmann bereits im Jahre 1936 (!) folgendes [11]: "Es ist keine Übertreibung zu sagen, daß in diesem Teil der Welt sechs Millionen verurteilt sind, eingesperrt zu sein, wo man sie nicht wünscht, und für welche die Welt eingeteilt ist in Länder, wo sie nicht leben können, und Länder, in die sie nicht zugelassen werden."

Es war vom Dritten Reich die Rede und Weizmann spielte darauf an, daß kaum ein Land bereit war, die von der Reichsregierung betriebene Auswanderung der Juden zu unterstützten. Wie aber kam er ausgerechnet auf die -- man kann es schon so nennen -- magische Zahl von sechs Millionen Juden, obwohl damals nicht einmal mehr 500.000 Juden innerhalb der deutschen Grenzen lebten?

Im selben Jahr 1936 sprach der Jude Lion Feuchtwanger in seinem in Paris erschienenen Buch "Der gelbe Fleck" jeder Wahrheit zuwider davon, daß 500.000 deutsche Juden von der "Ausrottung bedroht" seien, obwohl zu jener Zeit -- von Übergriffen einzelner Fanatiker abgesehen -- kaum einem Juden ein Haar gekrümmt wurde. Eine unverhältnismäßig geringe Zahl von Juden, die in KL einsaß, befand sich dort aus politischen oder kriminellen Gründen. Allein aus rassischen Gründen kam vor dem Kriege kein einziger Jude in ein KL. Daß sich das nach dem Ausbruch des Krieges -- allerdings auch erst seit 1941 -- änderte, hatte seinen Grund darin, daß alle Juden, nach der von Chaim Weizmann für die Gesamtheit der Juden im September 1939 ausgesprochenen Kriegserklärung an das Reich, als potentielle Kriegsgegner Deutschlands angesehen werden mußten. Ähnlich verfuhren ja auch die US-Amerikaner mit den in den USA bei deren Kriegseintritt lebenden Japanern, und zwar auch solchen mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit. Man könnte sich also allenfalls darüber wundern, daß nicht bereits bei Kriegsbeginn im September 1939 alle noch innerhalb des Reichsgebiets lebenden Juden inhaftiert und in KL eingeliefert wurden. Regeln des Volkerrechts hätten dem nicht entgegengestanden.

Mit dem Beginn des Krieges wurde dann von der Feindpropaganda neben anderen Greuelmeldungen auch sehr bald die Behauptung in die Welt gesetzt, daß die "Nazis" daran gingen, Juden mit Hilfe von Gas zu töten. So verbreitete ein gewisser Thomas Mann, den manche heute noch als "großen deutschen Dichter" verehren, in seinen Hetzreden über den US-amerikanischen Rundfunk unter anderem das Märchen, 16.000 französische Juden seien in einem Eisenbahnzug "auf offener Strecke" vergast worden, nachdem man den Zug "hermetisch verschlossen" habe. Thomas Mann bemerkte dazu, daß dies keineswegs nur ein Einzelfall sei; es liege z.B. auch ein "genauer und authentischer Bericht... über die Tötung von nicht weniger als 11.000 polnischen Juden mit Giftgas" vor, die bei Konin im Distrikt Warschau ebenfalls "in luftdicht verschlossene Wagen gesteckt und binnen einer Viertelstunde in Leichen verwandelt" worden seien. Wie man das Kunststück zuwege brachte, einen Eisenbahnzug "hermetisch" bzw. "luftdicht" zu verschließen, erklärte der "Dichter" seinen Hörern nicht. Von diesen hermetisch verschlossenen Eisenbahnzügen war es dann nur noch ein kurzer Weg zu den stationären "Gaskammern" in den KL [12].

Angesichts dieser bereits vor dem Kriege einsetzenden und nach Kriegsbeginn näher konkretisierten Behauptungen über eine geplante Ausrottung der Juden im deutschen Machtbereich kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, daß die angebliche Ausrottung von 6 Millionen Juden ein schon von langer Hand vorbereiteter Propagandaschwindel zur Durchsetzung bestimmter Ziele des Weltjudentums war. Kein Wunder ist es jedenfalls, daß der in solcher Weise aufgeputschte Zeitgeist nach dem Kriege die Abgabe entsprechender Erlebnisberichte veranlaßte oder zumindest doch begünstigte, zumal man sich damit nur Vorteile verschaffen und überdies auch noch interessant machen konnte. Daß aber auch massensuggestiv beeinflußte Vorstellungen hierdurch verstärkt wurden, kann keinem Zweifel unterliegen.

Beispiele dafür, daß viele Schilderungen über angebliche Massenvergasungen in Birkenau ihre Ursache in einer propagandistisch begünstigten Massenhalluzination oder Massensuggestion gehabt haben könnten, sind leicht zu finden. Denn die solchen Berichten offensichtlich zugrunde liegenden Beobachtungen lassen sich zumeist auf ganz natürliche Weise erklären [13].

So hat Butz die zahlreichen Aussagen über den angeblich über der Auschwitz-Region liegenden Leichen- und Verbrennungsgeruch, der gewöhnlich als ein geradezu unerträglicher Gestank geschildert wurde, auf die von der dort angesiedelten Buna-Industrie ausgehenden Dünste zurückgeführt [14]. Jeder, der einmal in den Bereich chemischer Werke gekommen ist, wird bestätigen, daß der von ihnen ausgehende Gestank oft nur schwer zu ertragen ist. Daß eine massensuggestiv beeinflußte Phantasie diesen Sachverhalt mit den von den Häftlingen allgemein geglaubten Massenvernichtungen in Zusammenhang brachte, ist zumindest nicht auszuschließen.

Ferner wird die Behauptung, daß die als nicht arbeitsfähig ausgesonderten Häftlinge in "Gaskammern" getötet worden seien, sich in Verbindung mit den von Thomas Mann und anderen [15] in die Welt gesetzten Gerüchten aus der Beobachtung entwickelt haben, daß diese Leute "in Richtung der Birkenauer Krematorien" abtransportiert wurden. Denn in diesen Krematorien -- so hieß es -- hätten sich die "Gaskammern" befunden. Indessen war das Lager Birkenau ohnehin das Lager der Auschwitz-Region, in dem die Kranken und die aus sonstigen Gründen Arbeitsunfähigen zusammengefaßt wurden. In der Nähe der dortigen Krematorien lagen aber allen vorliegenden Lagerplänen zufolge auch der Häftlingskrankenbau und das Bekleidungslager (Kanada), außerdem aber auch eine Sauna bzw. Badeanstalt [16]. Was lag also näher, als die zur Aufnahme in das Lager Birkenau bestimmten arbeitsunfähigen Personen zunächst dorthin zu führen?

Eine ebenso natürliche Erklärung bietet sich für die verschiedentlich mitgeteilte Beobachtung an, daß Leichen aus dem Keller eines Krematoriums oder einem neben dem Krematorium liegenden Raum in den Verbrennungsraum des Krematoriums geschafft wurden. Es ist nämlich bekannt, daß die Sterblichkeit in den Auschwitzer Lagern mitunterinsbesondere während der häufigen Fleckfieberepidemien -- sehr hoch war [17]. Man kann sich vorstellen, daß alle diese Toten nicht auf einmal eingeäschert werden konnten. Sie mußten deshalb bis zur Einäscherung in einem besonderen Raum niedergelegt werden. Das aber war der in verschiedenen Dokumenten erwähnte "Leichenkeller" des Krematoriums oder ein entsprechenden Zwecken dienender Anbau. So war das Herausschaffen von Leichen aus einem solchen Raum ein ganz natürlicher Vorgang. Doch mancher Häftling, der einen solchen Vorgang beobachtet hatte, mag daraus unter dem massensuggestiven Einfluß umlaufender Gerüchte im besten Glauben zu der Überzeugung gekommen sein, er sei Zeuge einer "Vergasung" gewesen.

Die Beispiele dieser Art ließen sich noch vermehren, doch mag es hierbei bewenden. Daß nicht einmal wissenschaftlich geschulte Menschen sich massensuggestiven Einwirkungen entziehen können, sobald sie Teil einer "psychologischen Masse" geworden sind, hat Le Bon in seinem oben erwähnten Werk ebenfalls klar gemacht. Auch Wissenschaftler nehmen hinsichtlich der Dinge, die außerhalb ihres Fachgebiets liegen, als Glieder einer psychologischen Masse ohne weiteres deren Beeinflußbarkeit und Leichtgläubigkeit an (aaO. Seite 29). Es ist daher ein vergebliches Unterfangen, wenn Poliakov/Wulf in ihrem Buch "Das Dritte Reich und die Juden" den von ihnen ausgewählten Zeugenaussagen besonderes Gewicht durch die Versicherung zu geben suchen, sie hätten Wissenschaftler als Zeugen ausgewählt, weil bei ihnen "Beobachtung und intellektuelle Neugierde die Gefühle temperieren und in Schranken halten" (aaO. Seite 4) [18]. Ebensowenig kommt es darauf an, ob eine mehr oder minder große Anzahl von Zeugen übereinstimmend einen Vorgang bestätigt haben. Denn es liegt in der Natur der Sache, daß gerade die Einmütigkeit vieler Zeugen das Ergebnis einer Massensuggestion sein kann. Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn bestimmte Aussagen erkennbar nicht auf eigenen unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmungen beruhen, sondern nur als Schlußfolgerungen aus objektiv mehrdeutigen Tatsachen und Umständen gezogen werden, wie wir es bei den oben angeführten Beispielsfällen gesehen haben.

Nicht allein das Phänomen der Massensuggestion, sondern überhaupt alle denkbaren Motivationen für die Berichte und Aussagen über Gaskammern und Vergasungen fanden im Zeitpunkt ihrer Abgabe eine ungewöhnliche Verstärkung durch die Zeitumstände. Eine aufgeputschte, vielleicht aber auch zielbewußt gesteuerte Weltpresse, jüdische Organisationen, Häftlingsvereinigungen und nicht zuletzt die Anklagebehörden und Ermittlungsorgane der alliierten Sieger setzten alles daran, möglichst viele negative Darstellungen des KL-Geschehens -- besonders über die angeblichen Judenvergasungen in den KL -- zutage zu fördern, gegenteilige Darstellungen jedoch mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu unterdrücken. Butz spricht insoweit mit Recht von einer "hysterisch aufgeladenen Atmosphäre", die heute kaum noch vorstellbar sei. So wurde z. B. ehemaligen KL-Häftlingen, die nicht bereit waren, belastende Aussagen zu machen, oder die sich sogar als Entlastungszeugen angeboten hatten, mit Entziehung oder Versagung der Haftentschädigungen, Kürzung der Lebensmittelrationen und ähnlichen Maßnahmen gedroht [19]. In gewissem Sinne besteht diese geradezu hysterische Stimmung gegenüber Aussagen, die nicht ins gewünschte Bild passen, auch heute noch fort, wie ich in dem gegen mich eingeleiteten Disziplinarverfahren wegen meines Auschwitz-Berichts deutlich spüren konnte.

Das alles ist freilich nur allzu verständlich. Hatten doch die Alliierten in dem mörderischen Ringen des 2. Weltkrieges selbst ungeheuerliche, bisher in der Weltgeschichte einmalige Kriegsverbrechen begangen. Ja, sie setzten ihre völkerrechtswidrigen Humanitätsverbrechen -- in größtem Maßstab bei der Vertreibung von Millionen deutscher Menschen aus ihren angestammten Heimatgebieten -- noch fort, als sie sich in Nurnberg bereits anmaßten, deutsche "Kriegsverbrecher" in juristischen Scheinverfahren abzuurteilen. Was lag also näher, als die Deutschen mit der überdimensionalen Schuld des Völkermordes in den KL zu belasten und so nicht nur von dem eigenen schändlichen Tun abzulenken, sondern zugleich die Grundlagen für eine nachhaltige "Bestrafung" des gesamten deutschen Volkes durch dauernde politische Knebelung, Ausplünderung und finanzielle Tributleistungen zu schaffen?

Doch zurück zu den aufgezeigten möglichen Motivationen für Aussagen über Massenvergasungen in Auschwitz-Birkenau. Es läßt sich selbstverständlich bei den wenigsten dieser Aussagen eindeutig feststellen, ob oder inwieweit sie im einzelnen von solchen Motivationen bestimmt waren. Ebenso ist selbstverständlich, daß die vorstehenden Ausführungen die Möglichkeit des behaupteten Sachverhalts nicht ausschließen, insbesondere aber auch offen lassen, ob einzelne Aussagen darüber nicht doch der Wahrheit entsprechen. Auf der anderen Seite muß aber ebenso klar ausgesprochen werden, daß keine dieser Aussagen angesichts der vorstehend aufgezeigten zahlreichen Einflüsse und Einwirkungen ohne weiteres als wahr hingenommen werden kann. Es muß unter den gegebenen Umständen vielmehr damit gerechnet werden, daß selbst grundsätzlich mit dem Willen zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung abgegebene Aussagen und Berichte aus den verschiedensten Gründen ein falsches Bild von der Wirklichkeit geben. Die sachliche Bewertung solcher Darstellungen erfordert daher die Anlegung eines strengen Maßstabs. Gerade für die Frage der planmäßigen Judenvernichtung, die -- wie wir gesehen haben -- durch zeitnahe Dokumente keine Beantwortung findet, müssen entsprechende Berichte, um glaubwürdig zu sein, jedenfalls einige wenige unabdingbare Mindestvoraussetzungen erfüllen. Wie jeder Jurist weiß, ist der Zeugenbeweis ohnehin das unzuverlässigste Beweismittel, das man sich vorstellen kann.

Als Beweismittel für die angeblichen Judenvergasungen scheiden selbstverständlich solche Berichte ohne weiteres aus, die keinerlei Einzelheiten darüber enthalten und sich -- wie es meistens der Fall ist -- nur auf ganz vage Behauptungen dieser Art beschränken. Denn solche allgemeinen Angaben sind ebenso wertlos wie Zeugnisse vom Hörensagen, weil sie nicht nachprüfbar sind. Ferner können allenfalls solche Aussagen Anspruch auf Glaubwürdigkeit erheben, die in sich selbst widerspruchsfrei sind und die auch nicht zu anderen Umständen und Tatsachen im Widerspruch stehen. Und schließlich darf eine Aussage, die beweiskräftig sein will, nichts Unmögliches beinhalten, was manchem als Selbstverständlichkeit erscheinen mag, was aber -- wie wir noch sehen werden -- gerade bei den Berichten über die Birkenauer Krematorien und Gaskammern immer wieder der Fall ist.

Nach diesen einführenden Hinweisen wollen wir uns nun die Berichte über das angebliche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im einzelnen ansehen.


Anmerkungen

  1. Recht anschaulich und mit vielen Beispielen hat Hellwig die allgemeine Problematik der Zeugenaussage in seinem Buch "Psychologie und Vernehmungstechnik bei Tatbestandsermittlungen" dargestellt.
  2. Ponsonby bemerkt in seinem Buch "Absichtliche Lügen in Kriegszeiten" (Seiten 125f.) zu "Zeugenaussagen" über angebliche deutsche Greueltaten im 1. Weltkrieg mit Recht: "Bestenfalls sind menschliche Zeugenaussagen unzuverlässig, selbst bei gewöhnlichen Vorkommnissen, denen keine Bedeutung anhaftet. Wenn aber Vorurteil, Leidenschaft, Gefühl und sogenannter Patriotismus die Gemüter verwirren, wird eine persönliche Bestätigung völlig wertlos."
    Damit wird eins der Probleme angesprochen, mit denen wir es auch bei Zeugenaussagen ehemaliger KL-Häftlinge regelmäßig zu tun haben. Bei jüdischen Zeugen dürfte der Faktor "Patriotismus" wohl eine Entsprechung in dem Bewußtsein der "Auserwähltheit des jüdischen Volkes" finden.
  3. "Die Lüge des Odysseus", Seite 154; ebenso "Was nun, Odysseus?", Seite 27. Vgl. auch Rassinier, "Was ist Wahrheit?", Seite 86.
  4. Vgl. hierzu insbesondere die Arbeiten von Freda Utley ( "Kostspielige Rache", Seiten 211 ff.) und Maurice Bardeche ("Nürnberg oder die Falschmünzer", Seiten 88 ff.). Hinweise auch bei Scheidl, "Geschichte der Verfemung Deutschlands", Band 3. Seiten 138-141, sowie bei Roth, "Was geschah nach 1945?", Teil 2, Seiten 72-,4. Aufschlußreich ist ferner die von Rechtsanwalt Engelhardt bei dem zeitgeschichtlichen Kongreß der Gesellschaft für Freie Publizistik 1976 mitgeteilte eidesstattliche Versicherung eines ehemaligen Dolmetschers bei der amerikanischen War Crimes Group in Dachau, Jost Walter Schneider: vgl. "Das Siegertribunal". Seiten 65-68.
    Durch "Zusammenarbeit" mit den Anklagebehörden konnte sich vermutlich auch der ehemalige SS-Standartenführer Becher "freikaufen", der in seinem Affidavit die Judenvernichtung in "Gaskammern" als Tatsache hinstellte, ohne allerdings selbst jemals einem derartigen Vorgang beigewohnt zu haben. Siehe hierzu Rassinier, " Was ist Wahrheit? ", Seite 94, Fußnote 29. Gleiches dürfte für die Beamten des Auswärtigen Amtes von Thadden, Horst Wagner und andere gelten, wozu Butz sich ausführlich geäußert hat: "The Hoax...", Seiten 158ff.; "Der Jahrhundert-Betrug", Seiten 207 ff.
    Der ehemalige US-Ankläger von Nürnberg, Robert M. W. Kempner, machte erwiesenermaßen vom Mittel der Einschüchterung gegenüber Angeklagten und Zeugen gern Gebrauch: vgl. hierzu außer Butz aaO. auch Kern, "Deutschland im Abgrund", Seite 314, zitiert bei Heinz Roth, " Was geschah nach 1945 ? ", Teil 2. Seite 63. Siehe auch den Bericht "US-Ankläger Kempner schwer belastet" in "Deutsche Wochen-Zeitung" (DWZ) Nr. 8/1973 vom 23. 2. 1973.
    Druck auf Angeklagte und Zeugen übten also nicht nur untergeordnete Organe aus. Im übrigen waren schon die ganzen Verhältnisse jener Zeit ~ selbst die Zeugen waren im sog. Zeugenflügel des Nürnberger Justizgebäudes inhaftiert für sich allein geeignet, nach mehr oder weniger langer Zeit jeden "kleinzukriegen", der in die Mühle dieser Schein- und Terrorjustiz geriet. Die damaligen Folterknechte selbst sind heute gewöhnlich "nicht auffindbar": DWZ Nr.47/1973 vom 23. 11. 1973. Zur Rechenschaft gezogen werden dürfen sie nach den zwischen der BRD und den Alliierten getroffenen Vereinbarungen ohnehin nicht mehr.
  5. So vor allem im Malmedy-Prozeß, aber auch in anderen Verfahren (Bardeche aaO. Seiten 106ff.). Bezeichnend sind auch die von Alan Moorehead geschilderten Mißhandlungen bei den "Ermittlungen" im Belsen-Prozeß (vgl. Heinz Roth, "Was geschah nach 1945?", Teil 2, Seiten 70-71; ferner "Nation Europa", Heft 5/1968). Im Belsen-Prozeß wurden u.a. "Geständnisse" über Vergasungen in Auschwitz erpreßt, so z.B. von dem ehemaligen SS-Führer Kramer, der zeitweise Lagerführer in Auschwitz gewesen war (hierzu Butz aaO. Seiten 175-176 und 264-277; "Der Jahrhundert-Betrug", Seiten 228-229, 331ff.).
    Die Amerikaner sahen sich schließlich sogar genötigt, im Hinblick auf die in der amerikanischen Öffentlichkeit bekannt gewordenen fragwürdigen Ermittlungsmethoden der meist jüdischen "interrogators" eine Kommission zur Untersuchung dieser Vorgänge einzusetzen. Hierüber hat Freda Utley in "Kostspielige Rache" berichtet. Konsequenzen wurden aus den Ergebnissen der Untersuchung jedoch kaum gezogen.
    Zu den Foltermethoden im Rahmen der Nürnberger Prozesse vgl. auch die Ausführungen von Harwood in "Did Six Million Really Die?", Seiten 10-12 (14-17 der deutschen Ausgabe) sowie Scheidl, "Geschichte der Verfemung Deutschlands", Band 7 (Rachejustiz an Deutschland).
  6. Ausführlich hat sich hierüber z. B . A. F. Marfeld in "Der Griff nach der Seele" geäußert (vgl. Seiten 80ff. aaO.).
  7. Brockhaus-Enzyklopädie, Band 12 (1971) Seite 228 (Stichwort: Masse) und Band 18 (1973), Seite 333 (Stichwort: Suggestion). Die Psychologen David und Rosa Katz weisen darauf hin, daß in der Lehre von der Massensuggestion viele Beispiele für historische Epi- und Endemien, die allein auf Grund von Gerüchten entstanden sind, bekannt seien (Handbuch der Psychologie, Seite 624). Der Hexenwahn des Mittelalters war zweifellos ebenfalls zum großen Teil massensuggestiv bedingt, wie überhaupt alle wahnhaften Geglaubtheiten, die eine größere Ausbreitung erlangen. Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß es sich mit dem Glauben an die "Gaskammern" ähnlich verhielt und verhält.
  8. Gerade hier entwickeln sich durch das Zusammenleben auf engstem Raum und das gemeinsame Schicksal besonders leicht jene Bedingungen, durch die bestimmte Vorstellungen oder Anschauungen sich mit der Schnelligkeit eines Steppenbrandes unter den zur Masse gewordenen Insassen solcher Lager ausbreiten, so daß ein auch noch so unwahrscheinliches Gerücht sehr bald in ihrer Phantasie den Charakter einer unbestreitbaren Tatsache annimmt. Insbesondere an Kogons Buch wird das deutlich; denn auch nicht eines der von ihm seitenweise kolportierten Greuelmärchen hat er selbst erlebt, und ihre offenkundige Unglaubwürdigkeit stört ihn offensichtlich nicht.
    Dr. Scheidl ("Geschichte der Verfemung Deutschlands", Band 3, Seite 147) bezeichnet das Buch "Der SS-Staat" mit Recht als "Greuelsammlung" und "die größte Sammlung von Unrat, die je ein Deutscher über das deutsche Volk gegossen hat".
    Doch ist Kogon überhaupt ein Deutscher? Ein sauberes Gewissen scheint er übrigens nicht zu haben, da er einer von Rassinier im Jahre 1960 vorgeschlagenen Öffentlichen Diskussion über sein Buch aus dem Wege ging und Rassinier statt dessen mit dem Staatsanwalt bedrohte (vgl. "Was nun, Odysseus?", Seiten 35-54).
    Nichtsdestoweniger hat das "Werk" dieses Pseudowissenschaftlers eine Auflage von mehreren hundertausend Exemplaren gehabt und wurde erst in den letzten Jahren sogar noch einmal neu aufgelegt. Es ist dies ein Beweis mehr dafür, daß es für die Massen -- wie Le Bon in seinem Werk "Psychologie der Massen" festgestellt hat (aaO. Seite 51) -- nichts Unwahrscheinliches gibt, sie vielmehr durch die wunderbaren und legendären Seiten der Ereignisse am stärksten ergriffen werden, da sie weder zur Überlegung noch zum logischen Denken fähig sind.
  9. Vgl. auch Brockhaus-Enzyklopädie, 12. Band (1971), Seite 228 zum Stichwort "Masse".
  10. Butz aaO. Seiten 110-111; "Der Jahrhundert-Betrug", Seite 145.
  11. So Berendsohn in seinem Vorwort zu Thomas Mann " Sieben Manifeste zur jüdischen Frage", Seite 18.
  12. Alle Zitate aus der Rundfunkrede Thomas Manns vom 27. 9. 1942; vgl. "Sieben Manifeste...", Seite 48.
  13. Bereits Le Bon hat für solche massensuggestiv aus an sich richtigen Beobachtungen erzeugten Vorstellungen ein instruktives Beispiel geliefert. Er berichtet, daß im Kriege von 1870/71 bei der Belagerung von Paris ein im obersten Stockwerk eines Hauses brennendes Wachslicht von den Massen für ein Zeichen gehalten worden sei, das man den Belagerern geben wollte. Zwei Sekunden Überlegung - so meint Le Bon - würden bewiesen haben, daß man unmöglich aus der Entfernung von mehreren Meilen ein solches Kerzenlicht sehen konnte; doch in der Phantasie einer Masse werde auch der einfachste Vorfall sofort zu einem entstellten Geschehnis ("Psychologie der Massen", Seite 26, Fußnote 1).
  14. AaO. Seiten 118-120; "Der Jahrhundert-Betrug", Seiten 155-158.
    Daß die Geschichte von dem unerträglichen Gestank bereits in dem Nürnberger Affidavit von Rudolf Höß mit den angeblichen Judenvernichtungen in Zusammenhang gebracht wurde (Ziffer 7 aaO. am Ende), deutet zweifellos darauf hin, daß dieses "Dokument" seine Entstehung allein der alliierten Regie verdankte. Denn erstens wurden nicht ständig Leichen im Freien verbrannt und zweitens mußte Höß wissen, daß auch die von der chemischen Industrie ausgehenden Dünste nicht die allerbesten waren. Bei freiwilliger Abfassung seiner Erklärung hätte er diese also zumindest anders formuliert.
  15. Auch der SPD-Vorsitzende und ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt soll bereits vor dem Jahre 1942 als Stockholmer Korrespondent des New Yorker Büros der Overseas News Agency Greuelberichte über Judenvernichtungen verfaßt haben. Dies meldete der Gießener Anzeiger vom 14.8. 1972 auf Grund einer DPA-Meldung aus New York, die Heinz Roth im Wortlaut in seiner Broschüre "...der makaberste Betrug" auf Seite 99 veröffentlicht hat.
  16. Vgl. Langbein, "Der Auschwitz-Prozeß", Band 2, Seiten 929-932, und 408, Smolen, "Auschwitz 1940-1945", 3. Umschlagseite. Im Lagerplan des WRB-Reports (No. 1, Seite 22) ist zwischen den Krematorien II und III eine Badeanstalt (bath) eingezeichnet.
  17. Vgl. hierüber Butz aaO. Seiten 125ff.; "Jahrhundert-Betrug", S. 165ff. Butz bringt zu den Todesraten in den Jahren 1942/43 auch amtliches Zahlenmaterial. Er führt die Tatsache, daß Krematorien gerade in Birkenau errichtet wurden, auf die in diesem zumeist mit Kranken und Arbeitsunfähigen belegten Lager besonders hohe Sterblichkeitsquote zurück. Daß ausreichende Einäscherungseinrichtungen bei einer Ansammlung so vieler Menschen und in Anbetracht ständig grassierender Seuchen geschaffen werden mußten, war eine ganz natürliche und selbstverständliche Maßnahme.
  18. Der bei Poliakov/Wulf zitierte Zeuge Marc Klein, angeblich ehemaliger Biologieprofessor der Universität Straßburg, ist ein besonders gutes Beispiel für die Wirkung der Massensuggestion. Er war nur im Stammlager Auschwitz und bildete sich seine Meinung auf Grund der umlaufenden Gerüchte und der Erzählungen eines von ihm selbst als "nicht voll zurechnungsfähig" bezeichneten Häftlings, der Lagerkapo in Birkenau war und den er ärztlich betreute (aaO. Seiten 253-256).
    Ein weiterer Zeuge für Birkenau, Robert Levy, scheint ebenfalls nur Zeuge vom Hörensagen gewesen zu sein. Er faselt von "sechs Krematorien", die "Tag und Nacht brannten", ist jedoch sonst in der Schilderung von nachprüfbaren Einzelheiten auffallend zurückhaltend. Levy soll vor seiner Verschickung nach Auschwitz Assistent der Chirurgischen Klinik B an der Medizinischen Fakultät der Universität Straßburg gewesen sein (aaO. Seiten 264-266).
    Klein und Levy sind die einzigen Zeugen für das angebliche "Vernichtungslager" Birkenau, die von Poliakov/Wulf zitiert werden, wenn man von dem ebenfalls in ihrem Buch wiedergegebenen Höß-Affidavit einmal absieht. Die heute allgemein als wichtigste Quelle für die angeblichen Massenvergasungen in Birkenau angesehenen Höß-Aufzeichnungen, die Höß bereits 1946/47 freiwillig im Krakauer Untersuchungsgefängnis gemacht haben soll, waren bei der Herausgabe ihres Buches (1955!) noch nicht veröffentlicht worden, ein sehr eigenartiger Umstand, mit dem wir uns später noch beschäftigen werden.
  19. So brachte z. B. die in Hannover erscheinende "Abendpost" in ihrer Nr.34 vom 5. 6. 1947 folgende Notiz (zitiert nach Aretz aaO. Seite 85): "Den Entzug der Betreuung für alle zum Buchenwald-Prozeß vorgesehenen Zeugen, die irgendwelche für die SS-Wachmannschaften günstigen Aussagen machen, hat die Betreuungsstelle ehemaliger KZ-Angehöriger in Rheydt angekündigt."
    Das war aber durchaus kein Einzelfall, wie der bereits erwähnten eidesstattlichen Versicherung des ehemaligen Besatzungsdolmetschers Jost Walter Schneider entnommen werden kann (vgl. oben Anmerkung 4).

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