4.3.3.4. Proben 25 - 30: Versuche
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Abbildung 28: Konstruktionszeichnung der Versuchsanordnung zur Blausäure-Begasung von Materialproben. |
Die Analysenergebnisse bezüglich der Ziegelsteinproben (Tabelle
15, S. 84, Probennr. 25 und 26) überraschen ob ihrer paradox erscheinenden Werte: Die begaste Probe weist im Gegensatz zur unbegasten Probe keine Cyanidspuren auf. Hier konnte der Wert der nicht begasten Probe exakt reproduziert werden (Tabelle
16, S. 86), erklärbar durch die Abwesenheit hoher Störionenkonzentrationen (Carbonat) im Ziegelstein. Weitere Analysen des begasten Ziegelsteins ergaben ebenfalls keine nachweisbaren Cyanidwerte. Dieses Ergebnis belegt, daß Cyanidwerte bis 10 mg pro kg tatsächlich nur sehr beschränkten Aussagewert haben, da diese auf ubiquitäre Spuren zurückführbar sein können.
Die Interpretation der Analysenergebnisse der Proben 27 bis 30 ergibt folgende Aussagen:
Tabelle 17: Probenvorbereitung und -begasung |
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Probennr. |
Material |
Randbedingungen |
25/26 |
Ziegelstein von abgerissenem Gebäude aus Bayern, nur Probe 26 begast! |
16 h Begasung bei 0,3 Vol.%, Lagerung nach Begasung 120 Tage bei Zimmertemperatur |
27 |
Zementmörtel: 1 Teil Sand, 1 Teil Portland-Zement, ½ Teil Kalk. Probenmaße: 55×60×20 mm, 100 g (ca. 1,5 g/cm3) |
Versiegelung der Kanten sowie einer Stirnfläche mit Paraffin 52/54 (somit Begasung nur von einer Seite); Zugabe von 1 g Wasser |
28 |
Zementmörtel: 1 Teil Sand, 1 Teil Portland-Zement, ½ Teil Kalk. Probenmaße: 55×60×20 mm, 108 g (ca. 1,6 g/cm3) |
wie 27, ohne Wasser |
29 |
Kalkmörtel: 2 ½ Teile Sand, 1 Teil Kalk. Probenmaße: 55×60×20 mm, 94 g (ca. 1,4 g/cm3) |
wie 28 |
30 |
Kalkmörtel: 2 ½ Teile Sand, 1 Teil Kalk. Probenmaße: 52×58×20 mm, 96 g (ca. 1,6 g/cm3) |
wie 28, Zugabe von 2 g Wasser |